2016 – Besuch von Renate Posth in Kimashuku

Am 2. 2. d.J. startete ich in Düsseldorf zu meiner 7. Reise nach Kimashuku. Diesmal wurde ich vom Ehepaar Ulrike und Uwe Impelmann begleitet. Sie unterstützen seit Jahren ihr Patenkind Lightness bei der Schulausbildung und wollten sie und ihre Familie jetzt persönlich kennenlernen. Außerdem wollten sie in den Nationalparks Tansanias auf Safari  gehen.

Mein Ziel war es, Informationen und die benötigten Unterlagen für unser geplantes Werkstatt-Projekt zu sammeln und natürlich unsere Kimashuku Primary School und die Familien der Patenkinder besuchen.

Die Reise wurde durch den elfstündigen Aufenthalt in Nairobi (der Anschlussflug nach Kilimanjaro Airport war überbucht)  nach einem Nachtflug ziemlich anstrengend. Wir waren 27 Stunden auf den Beinen, aber der Empfang in Kilimanjaro Airport entschädigte uns für die Strapazen.

Überwältigend war wie immer der Empfang in der Schule am nächsten Tag  mit Singen, Tanzen und Trommeln.

Die erste Woche war ausgefüllt mit Besuchen bei den Familien der Patenkinder in den Hütten. Zuerst besuchten wir natürlich Impelmanns Patenkind Lightness. Ein Kuschelaffe war die große Freude für Lightness Schwester.

Einige der Patenkinder konnten wir persönlich sehen; die meisten waren in der Schule. So trafen wir oft nur die Familie in den Hütten.

Die Hauptaufgabe dieser Reise war es, Informationen über Funktion und Ausstattung von Schneider-Werkstätten einzuholen, wie wir sie zur Zeit planen. Der Tailoring Workshop und später die Schreiner-Werkstatt soll denjenigen Schulabgängern eine Ausbildung ermöglichen, die die Qualifikation für eine weiterführende Schule nicht erlangt haben. In Tansania gibt es keine duale Berufsausbildung und der Besuch eines Berufs-College ist erst nach der Secondary School möglich. Bisher hat vor allem die Kath. Kirche solche Werkstätten eingerichtet. Allerdings gibt es rund um Kimashuku keine derartige Einrichtung und „viele Jugendliche sitzen ohne Ausbildung und Arbeit in den Hütten“, wie mir von den Eltern der Schulpflegschaft und vom Dorfvorsteher von Kimashuku bestätigt wurde.

Voraussetzung für den Bau  einer Werkstatt in der Kimashuku Schule ist eine rahmenrechtliche Vereinbarung mit einer staatlichen Stelle.

Der District Director in Bogambombe hat am 11.2.16 den Vertrag unterschrieben und so steht rechtlich dem Bau der Werkstatt auf tansanischer Seite nichts mehr im Wege. Es wurden die diversen Kostenvoranschläge eingeholt, damit der Finanzplan erstellt werden kann.

Ein weiterer Auftrag für diese Reise war die Durchführung eines „Dialog-Projekts“ zwischen der Moltkeschule und der Kimashuku Schule. Schüler*innen der Moltkeschule hatten Fragen über das Leben der Kinder in Tansania formuliert. Diese Fragen mussten als Text, teilweise auch in Form von Bildern beantwortet werden – eine schwere Aufgabe besonders  wegen der Sprachprobleme, denn die tansanischen Schüler und auch die Lehrer beherrschen die  englische Sprache nur unzureichend.  Im Gegenzug sollten die Kimashuku-Schüler*innen ihre Fragen an die Moltkeschüler stellen. Es war eine recht anstrengende Arbeit.

Was gibt es Neues in der Kimashuku Primary School?

Die Schulleiterin Lucy Lyimo  und das Kollegium sind sehr darauf bedacht, die Leistung der Schüler*innen und somit die Stellung im nationalen Ranking zu steigern. Der Schulbesuch liegt zwischen 95 und 100 %. In allen Klassen werden die Bücher der Bibliothek intensiv genutzt. Jeden Tag von 7 -8 h und von 16 bis 17h haben die Klassen 4 und 7 zur Vorbereitung auf die „Examinations“, die nationale  Leistungsmessung,  Förderunterricht. Selbst in den Ferien müssen diese Klassen (und die Lehrer) zum Förderunterricht  kommen. Zum wiederholten Male wurde die Schule im letzten Jahr  von der Regierung als „most improved school“ ausgezeichnet. Im Bereich des Districts (Regierungsbezirks) gehört die Kimashuku Schule zu den drei besten Schulen. Die Lehrer erhielten als Anerkennung ihrer Leistung jeder eine Warmhaltekanne.

Die Schulleiterin Lucy Lyimo macht eine Fortbildung zur Dipl.-Pädagogin, zwei Kolleginnen besuchten zurzeit eine längere Fortbildung und im Juni hat der Kindergarten-Lehrer eine zweiwöchige Fortbildung.

Zurzeit machten sechs Lehramtsstudenten ihr mehrmonatiges Praktikum im Rahmen ihrer Ausbildung an der Kimashuku Primary School.

Die Toilettenanlage ist fertig und funktionstüchtig. Es gibt sogar eine behindertengerechte Rampe. Der Putz der Wände muss allerdings noch verbessert werden.